Scheinwerfer

Künstliche Lichtquelle mit Reflektor: z. B. Fluter, Profilscheinwerfer, Verfolgerscheinwerfer, Linsenscheinwerfer:

Ein Vergleich verschiedener Scheinwerfer:

Es gibt eine Vielzahl verschiedener Scheinwerfertypen, die zunächst einmal nur eine Gemeinsamkeit haben: sie erzeugen Licht. Wie sie das machen, soll hier zunächst einmal nicht weiter interessieren (es gibt Tageslichtscheinwerfer, die mit einer Entladungslampe bestückt sind und Glühlichtscheinwerfer, die mit einer Halogenglühlampe bestückt sind. Entladungslampen haben eine höhere Farbtemperatur [5500K] und geben daher weißeres, fast bläulich scheinendes Licht, während Halogenlampen [3200K] einen höheren Gelbanteil im Licht haben). Hier soll vielmehr interessieren, wie das Licht den Scheinwerfer verläßt und wie man dies zur Beleuchtung nutzen kann.

 

Der PAR-Scheinwerfer:

Der PAR Scheinwerfer ist der einfachste (und preiswerteste) Scheinwerfer überhaupt. Er besteht -vereinfacht gesagt- aus einem Alurohr mit einseitigem Deckel, in den die Lampe eingesetzt wird. Die PAR-Lampe ist ein recht großer Glaskörper, der -daher kommt der Name- sowohl den Brenner als auch einen großen, PARabolischen Reflektor enthält. Das Leuchtmittel allein bestimmt also das optische Verhalten des Scheinwerfers, das Scheinwerfergehäuse trägt – ausser einer geringen Abschattung – fast nichts dazu bei.
Es gibt daher PAR-Lampen nicht nur mit verschiedener Leistung, sondern auch mit verschiedenem Abstrahlwinkel. Für die 1000W-PAR 64 Lampe gilt:

Name: Abstrahlwinkel Glas
CP-60 eng klar
CP-61 mittel mattiert
CP-62 breit geriffelt (Autoscheinwerfer)
CP-95 sehr breit wabenmuster

PAR-Scheinwerfer sind nach ihrer Größe benannt, die bekanntesten sind PAR 16 (für Multimirror-Lampen), PAR36 (Disko-Spots), PAR56 (Bandformat) und PAR 64 (der professionelle Verleih-Scheinwefer). Die Zahl bennent übrigens die Größe (Durchmesser) in 1/10″.

Der Fresnel-Scheinwerfer:

Diese Scheinwerfer sind vorn am Lichtauslass mit einer Sammellinse ausgestattet. Im Innern findet man eine Halogenglühlampe vor einem Parabol-Hohlspiegel, der das Licht bündelt und durch die Sammellinse “nach draußen” schickt. Der Abstand zwischen Lampe/Spiegel und Linse lässt sich mit einem Schieber verstellen und damit die Bündelung des Scheinwerfers verändern.

Wie die Sammellinse ausgeführt ist, ist dabei gleichgültig: es kann eine Plankonvexlinse oder eine Fresnellinse (Stufenlinse) sein; die Unterschiede liegen in der geringfügig unterschiedlichen Randverzeichnung. Prinzipiell haben diese Linsenscheinwerfer ein sauber ausgeleuchtetes Lichtfeld, das zum Rand hin an Helligkeit abnimmt.

Der Profil-Scheinwerfer:

Der TEATRO COMMA ist auch als Profiler verfügbar

Durch zwei Linsen im Lichtstrahl gelingt es, eine zwischen der Lampe und der ersten Linse liegende Ebene scharf auf der Wand abzubilden. Das wird im Normalfall ein kreisrunder Lichtdurchlass sein, der durch eine Irisblende auf verschiedene Durchmesser gezogen werden kann, können aber auch Blendenschieber sein, um den Lichtstrahl “eckig” zu machen oder Gobos, um eine Schrift oder ein Signet abzubilden.

Will man mit dem Profiler “nur” Licht machen, dann erzeugt er einen gleichmäßig ausgeleuchteten, aber scharf begrenzten Lichtkreis. Profilscheinwerfer werden Ihnen als größere Versionen auch als Bühnenverfolger bekannt sein- das optische Prinzip ist dasselbe Verfolger sind aus Helligkeitsgründen jedoch häufig mit einer Tageslicht-Entladungslampe ausgestattet).

Der Fluter:

Bühnenfluter: es gibt Unterschiede zum Baustellenfluter!

Sie dienen dazu um es einfach hell zu machen: flächiges Licht soll erzeugt werden. Ein Halogenstab befindet sich in einem länglichen Parabol-Reflektor. Das Prinzip “Lichtquelle vor Parabol-Reflektor” ist ja schon vom PAR-Scheinwerfer bekannt; hier haben wir es lediglich mit einer ausgedehnten, länglichen Lichtquelle und einem länglichen Reflektor zu tun. Sonst kein Unterschied.

In Bezug auf Bühnenfluter gibt es allerdings einige Feinheiten zu beachten, die sie von ihren (meist billigen) Baustellen-Pendants abheben. Das können Bühnenfluter und Baustellenfluter können es nicht:
– sie können einen Farbfilter (mit Rahmen) aufnehmen
– sie haben ein weiche Kantenbegrenzung und eine harte Kantenbegrenzung
– sie sind auch mit asymmetrisch geformtem Reflektor erhältlich.

 

Bitte beachten Sie die erheblich gleichmäßigere Ausleuchtung, die der Theaterfluter liefert. Kaum Hotspot, scharfe Randbegrenzung. Letzteres ist wichtig, denn ein asymmetrischer Fluter wird z.B. zur Horizontausleuchtung benötigt. Das asymmetrische Verhalten ist nötig, denn der Fluter hängt ja nicht symmetrisch mitten VOR der Wand, sondern oben oder unten. Er braucht also eine symmetrische Lichtverteilung, um dennoch eine einigermaßen brauchbare Flächen-Ausleuchtung hinzubekommen.

Scheinwerfer im Vergleich:

Alle angesprochenen Scheinwerfer einmal nebeneinander zu sehen war uns ein Anliegen. Hier haben wir’s:

PAR56 (links) gegen Fresnel-Scheinwerfer (rechts)
Bedingt durch die lang im Brenner liegende Wendel erzeugt der PAR-Scheinwerfer stets ein “Ei” als Lichtfläche. Das ist auch ein Grund dafür, daß die Lampe im Scheinwerfer drehbar ist. Der Linsenscheinwerfer hat eine geometrisch exakte Ausleuchtung.

Fluter (links) gegen Profiler (rechts)
Hier sieht man zwei Extreme: eine völlig ungleichmäßige gegen eine absolut gleichmäßige Lichtverteilung. Der Profiler besorgt eine scharfe Begrenzung des Lichtbereiches.

Vergleicht man den PAR-Scheinwerfer gegen den Fresnel, dann erkennt man die ovale Ausleuchtung des PAR-Scheinwerfers. Das kommt daher, dass die Glühwendel ja kein Punkt ist, sondern auch flach liegt (daher die Verwandtschaft zum Fluter, darunter. Das ist übrigens auch der Grund dafür, dass PAR-Scheinwerfer hinten offen sind: man soll hineinfassen können, um die Lampe zu drehen. Vorsicht: heiß!). Der Linsenscheinwerfer hingegen erzeugt einen schönen Lichtkreis.
Unter dem Linsenscheinwerfer sieht man den Profiler, der ebenfalls einen Lichtkreis herstellt, diesen aber – im Gegensatz zum Fresnel – scharf begrenzt.